Die Bahmi
Die Bahmi sind die neugierigen und scheuen Bewohner des Rhaza'de Canyons. Ihre Elementarvorfahren, die Shalastiri, kamen durch einen Portalriss in der Luftebene auf Telara, und zwar zur Zeit der ersten Blutsturmkriege. Sie wurden von ihrem Prinzen, Bahmi, angeführt und bewährten sich als wertvolle Verbündete im Kampf gegen die Drachengötter.
Aber Bahmis Entscheidung, Telara zu helfen, war auch durch eine Tragödie gezeichnet. Das Erschaffen des magischen Schutzes hatte zur Folge, dass er und seine Mitstreiter nie mehr in ihre Heimat zurück konnten. Doch sie blieben und kämpften tapfer. Nachdem der Schutz erschaffen war und Frieden auf Telara einkehrte, ließ sich Bahmis Volk in den Canyons nieder, vermischte sich mit den Menschen und gründete so ein neues Volk.
Trotz seines Rufs als Rüpel, verehrte Bahmi die Werte der Gastfreundschaft, der Gemeinschaft und das Streben nach Wissen über alles. Die Stärke der Bahmi ist herausragend und ihre Handwerkskunst überlegen ist. Als das Reich Eth fiel, fanden viele Flüchtlinge bei den Bahmi Zuflucht und ein tiefes Band entstand zwischen beiden Völkern.
Die Körper der Bahmi sind von sehr komplizierten, magischen Tätowierungen übersät, die "Sefir" genannt werden. Das Tätowieren der Sefir ist alles, was den Bahmi von ihrem Elementarerbe geblieben ist. Die Tätowierungen zeigen große Heldentaten im Leben eines Bahmi. Sie erzählen die persönliche Geschichte eines jeden Bahmi und sind gleichzeitig eine Quelle von Elementarkraft.
Die Bahmi spielen erst seit kurzem eine aktive Rolle in den Angelegenheiten Telaras außerhalb des Landes ihrer Vorfahren. Als Port Scion gegründet wurde, kamen sie, ein umherziehendes Volk aus den südlichen Wüsten. Mit ihrer Stärke und ihrer unermüdlichen Arbeitsmoral halfen die Bahmi, die Stadtmauern in so mächtiger Höhe zu erbauen. Sie verdienten sich den Respekt und die Verehrung vieler Bürger. Obwohl ihre Herkunft als Elementare und ihre überlegene Art bei vielen Argwohn und Missgunst ausgelöst hat, haben sich ihre Schwerter und Handwerker als unersetzlich für andere Telaraner erwiesen.
Die Eth
Die Eth sind ein Menschenstamm, der sich durch meisterhafte Überlebenskünste und die magische Zähmung der Umwelt an die unwirtlichen Bedingungen der Wüsten im Süden angepasst hat. Während der Blutsturmkriege ist es dieser wissbegierigen und äußerst gelehrten Rasse gelungen, den Quellstein als Krafstoff für gespenstische Kriegsmaschinen einzusetzen. Nach der Errichtung des Schutzes und der Wiederherstellung des Friedens in Telara kamen diese frühen Technologien in allen Lebensbereichen zum Einsatz. Bis die Wache darauf bestand, die gesamte Quellsteintechnologie zu verbannen. Die Eth jedoch sprachen sich dagegen aus, auch wenn sie sich fortan dem Blick der Götter entziehen mussten. Gegen den Willen der Wache eroberten sie ihre Umwelt weiter und errichteten ein Reich aus zusammengeschlossenen Stadtstaaten, die von geistreichen Zauberkönigen regiert wurden. Beflügelt durch die Wunder des Quellsteins, wuchsen die Macht und der Einfluss der Eth in ganz Telara.
Als schließlich die Technologie in die Fänge hinterlistiger Drachen-Kulte geriet, brach das Reich Eth auseinander. Statt jedoch die Entfesselung des Blutsturms zu riskieren, begruben die Eth ihre Wunder im Sand und vernichteten sämtliche Aufzeichnungen über ihre verbotenen Technologien.
Obwohl sie nun wieder ein einfaches Nomadenleben in der Wüste führten, überlebten die Eth und nutzten die Kraft der Magie, um sich neu anzupassen. Der Stellenwert der Wissenschaft bei den Eth war unverändert hoch und so konnte man alten und neuen Problemen mit einfallsreichen Lösungen begegnen.
Nach dem Zusammenbruch ihres Reichs suchten die Eth Unterschlupf bei ihren alten Verbündeten, den Bahmi. Andere Stammesmitglieder machten sich in die grünen Landschaften von Mathosia auf. Doch trotz ihrer Verdienste als Gelehrte und Hofmagier wurden die Eth von den frommeren Rassen stets mit Argwohn betrachtet.
Die ästhetischen Vorstellungen der Eth sind so kompliziert wie deren Geist und spiegeln ihre Vorliebe für die einfachen Formen und komplexen wiederholten Muster in der mathematisch inspirierten Kunst wider. Sie verachten den Aberglauben und betrachten solche, die ihr Schicksal in die Hände Anderer legen, als töricht. Blindes Vertrauen ist in den Augen der Seth geistige Sklaverei und folglich ein fürchterliches Verhängnis für das eigene hochentwickelte Volk.
Die Eth und die Skeptiker
Die magische Technologie der Skeptiker baut auf den Hinterlassenschaften und den uralten Weisheiten des Reichs Eth auf. Diese bereits lange ausgestorbene Zivilisation entdeckte zuerst die Zauberkräfte des Quellsteins, der einst durch die allerersten Risse gelangte. Als Wüstenvolk lebten die Eth sehr lange autark und verstanden es meisterhaft, ihre Umwelt so anzupassen, dass es sich bestmöglich darin leben ließ. Mit der Kraft des Quellsteins blühte das Volk der Eth auf und lotete die Möglichkeiten von Wissenschaft und Magie unentwegt aus.
Am Ende brachten die Eth ihr Reich selbst zu Fall, um ihre in Gefahr geratene Technologie vor den Anhängern der Drachen-Kulte zu schützen. Heutzutage sind die Eth die treibende Kraft hinter dem Bestreben der Skeptiker, die verlorenen Künste der Eth zum Schutze von Telara zurückzuerlangen. Falls dies dem Volk der Eth ein zweites goldenes Zeitalter bescheren sollte, würden sich ihre Bemühungen umso mehr auszahlen.
Die Kelari
Tief in den dichten Urwäldern der Kelari-Inseln haben rebellische Elfen ausgedehnte magische Städte aus dem Kalkstein gehauen und jedes Bauwerk mit mächtigen Geistern verbunden. Um die stetig wachsende Zahl an Geistern und Halbgöttern zu besänftigen, bauten sie großartige Tempel, die das Zentrum der Stadterweiterungen bildeten. Jeder Tempel spiegelte spirituelle und natürliche Phänomene wider. Auch wenn die Siedlungen der Kelari nie an die Raffinesse der ethianischen Stadtstaaten heranreichten, so konnten sie doch ganz eigene, von den Geistern geschaffene Wunder und Prächtigkeiten vorweisen.
Einst wurden alle Elfen als von Tavril auserwählte Beschützer geeint. Unter ihnen gab es aber einige, die diese Pflicht weniger als Ehre denn als Last empfanden. Während des Drachenzeitalters wendeten sich die Elfen, die sich später Kelari nennen sollten, von Tavril ab. Sie waren auf der Suche nach etwas, dass sie für spirituelle Gleichheit hielten.
Noch im Schoße der hochelfischen Gesellschaft schlossen sie über Jahre insgeheim Pakte mit mächtigen Geistern und niederen Göttern. Als ihre Intrigen schließlich aufgedeckt wurden, kam es zu blutigen Ausschreitungen, die dem elfischen Leben fast ein Ende gesetzt hätten. Endlich aber kam es zum Waffenstillstand. Die Hohepriesterin Isidora führte ihr Volk aus dem uralten Heimatland der Elfen zu einem tropischen Archipel, damit sie sich dort ansiedelten.
Aufgrund ihrer langzeitigen Beziehungen zu den Geistern unterschieden sich die Kelari bald von ihren hochelfischen Vettern, sowohl in kultureller als auch in körperlicher Hinsicht. Die Kelari sind ein stolzes Volk. Sie fühlen sich den Göttern spirituell gleichgestellt und keineswegs als ihre Untertanen. Niemand unter ihnen ist etwas Besseres, und die, die ihre Brüder sein wollen, müssen sich erst als solche beweisen. Durch ihre aufwendigen und gewissenhaften Rituale wirken die Kelari abgehoben und allem Weltlichen gegenüber gleichgültig. Und ihre Geschichte, die von Zeiten lebendiger Opfergaben durchzogen ist, macht sie bei den anderen Völkern Telaras nicht gerade beliebt. Bis vor Kurzem pflegten die Kelari kaum mit Außenstehenden Kontakt, und wenn, dann auch nur, um Handel oder Austausch im Namen der Wissenschaft zu betreiben.
Bald aber sollte die Gesellschaft der Kelari von Korruption zerfressen werden. Als der Schatten über Telara kam, begann Akylios´ Gefängnis, das tief im Meer lag, langsam auseinanderzubrechen und die See geriet in wirbelnden Aufruhr. Monsune und Flutwellen setzten den Inseln heftig zu, die Kelari aber, beschützt von ihren Geistern, hielten an ihrer Heimat fest.
In den Tempeln tauchten neue, seltsame Geister auf, und die Kräfte, die sie ihnen darboten, nahmen die Kelari dankbar an. Ihre Priester fielen, einer nach dem anderen, dem Wahnsinn anheim. Als sich der Niedergang der Elite bemerkbar machte, kam das Volk zusammen, um die neuen Geister zu vertreiben.
Da stellten die Kelari fest, das viele ihrer alten verbündeten Schutzgeister sie verlassen hatten, und dass die Neulinge sich in ihrer Macht sonnten. Nun Kämpften die Elfen nicht mehr nur darum, ihr Leben so zu führen, wie sie es für richtig hielten, sondern um ihre nackte Existenz. Ihre Gegner waren die profanen Geistagenten von Akylios. Viele Kelari schlossen sich bereitwillig den Abyssalen an, und so kam es, das Elfe gegen Elfe kämpfte, und die Steine in den Straßen mit dem Blut von Brüdern getränkt wurden.
Als die Hohepriesterin Anthousa Vie schließlich zur Landflucht aufrief, verließen die verbliebenen Kelari ihre geliebten Inseln und segelten schweren Herzens davon. Zu diesem Zeitpunkt waren die Meere bereits nahezu unpassierbar und nur ein Bruchteil der Boote erreichte die Küste von Freemarch. Vor Kurzem konnte das Volk der Kelari wieder Zuwachs verzeichnen. Einige der verschollenen Kelari wurden von den Skeptiker auf ihrer Reise auf dem Seelenstrom aufgelesen und in ihren Wiederauferstehungsschmieden als Aszendenten ins Leben zurückgerufen.
Allianz mit den Skeptiker
Die Kelari sind weder Freunde von den Hochelfen noch von deren Verbündeten, den Wächters. Die Wahrheit ist, dass sie auch mit keinem anderen Volk freundschaftliche Beziehungen pflegten. Daher waren viele unter den Skeptiker dagegen, den Kelari Vertrauen entgegenzubringen. Besonders lautstark war der Protest der Bahmi. Erst als sie an ihren Eid der Gastfreundschaft erinnert wurden, gaben sie ihren Widerstand auf.
Die den Kelari eigene Spiritualität ist den Skeptiker dienlich. Die Eth forschten an verbotenen Technologien und die Bahmi schliffen an der Perfektion ihrer Körper. Die Kelari aber schlossen Bündnisse mit mächtigen Zauberwesen und tauschten Dienste gegen Kräfte.
Diese spirituelle Inbrunst hat sich bei den Jüngeren unter den Kelari schnell auf die Leidenschaft für die Magietechnik übertragen. Trotz des Schimpfens der älteren Elfen erwiesen sich die Jungen in den Werkstätten bald als geschickte Magietechniker. Natürlich sieht es den Elfen ähnlich, Erfolg versprechende Dinge einfach in die Hand zu nehmen, anstatt lange, komplizierte Experimente durchzuführen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Eth nervös wurden, wenn ihre elfischen Verbündeten die Maschinen bedienten.